Vor ein paar Wochen hab ich über das titellose (Micro)Bloggen lamentiert und wie grausam es in meinem Feedreeder aussieht…

…dabei nutze ich wahrscheinlich einfach nur das falsche Tool?

NetNewsWire stellt Texte ohne Titel echt schön dar und ich könnte mir auch gut vorstellen den Reeder zu ersetzen…

ABER leider bietet NNW noch keine Möglichkeit über die Fever bzw. die Tiny Tiny RSS API zu syncen.

Mal schauen ob ich Glück habe…

Note: In NetNewsWire 5.0, Feedbin is the only sync service supported. Additional services will be supported in future 5.x releases.

ranchero.com

Publish (on your) Own Site, Syndicate Elsewhere kurz POSSE ist ein zentraler Building Block des IndieWeb.

POSSE is an abbreviation for Publish (on your) Own Site, Syndicate Elsewhere, a content publishing model that starts with posting content on your own domain first, then syndicating out copies to 3rd party services with permashortlinks back to the original on your site.

https://indieweb.org/POSSE

Die Idee: Alles (Texte, Bilder, Podcasts, Videos, …) zuerst auf der eigenen Seite veröffentlichen und dann „Kopien“ über die sozielen Netzwerke teilen.

Vor ungefär 6 Jahren schrieb der hackr folgendes über POSSE:

das indieweb differenziert nicht in ‚text‘ der tatsächlich indiewertig ist und text, der im driveby entsteht und jeweils einer ganz konkreten logik entspricht. (das sozial dysfunktionale verhalten wäre, dass syndizierer auf den jeweiligen plattformen eher als spammer / bzw. eben genau als lästige syndizierer wahrgenommen werden, die die jeweilige plattform weder verstehen, noch die spezifität berücksichtigen, noch sich darum kümmern und nur gwm ‚melken‘ wollen)

hackr

Zusammengefasst: Die syndizierten Posts werden durch POSSE aus dem Kontext gerissen und könn(t)en dadurch in den entsprechenden sozialen Netzwerken nicht richtig eingeordnet werden.

Damals habe ich noch stark dagegen argumentiert:

Es geht eben nicht darum ein(en) Text/Bild/Video in so viele Netzwerke wie möglich zu streuen, sondern genau umgekehrt… Man schreibt den Text den man beispielsweise sonst explizit auf Twitter geschrieben hätte eben nicht auf Twitter sondern auf seiner eigenen Seite und pushed ihn danach in das Netzwerk um die Kontrolle über seinen und eine Kopie von seinem Text zu behalten.

ich

Es geht eben nicht um das syndizieren an sich, sondern um das „twittern/facebooken/… über die eigene Seite“.

guter punkt, nur stelle ich gwm. das vorhandensein eines tweets ausserhalb von twitter selbst in frage.

hackr

Durch Zufall hab ich mich vor ein paar Wochen an die Diskussion erinnert…

Es fehlt letztendlich nicht der Kontext auf Twitter & Co. sondern auf der „eigenen“ Webseite. Immer mehr Blogger in meinem direkten Umfeld POSSEen, aber nur die Wenigsten trennen diese Posts von ihren klassischen Artikeln. Das heißt in meinem Feed-Reader tauchen immer mehr zusammenhanglose Kurznachrichten, teilweise direkte Antworten auf Tweets oder sogar Issues für GitHub Projekte auf.

Im Prinzip ist es egal, wie man es dreht… durch das syndizieren geht der Kontext verloren und der hackr hatte damals doch recht 😉

Zusammen mit dem „microbloggen über die eigene Webseite“ wird POSSE zu einem echten Problem in meinem Feed-Reader 🙁

Erst filtern, dann abonnieren!

Die Informationsflut im Internet nimmt immer mehr zu und FeedReader bieten bisher keine wirkliche Möglichkeit diese Informationen sinnvoll zu filtern und da man nicht wirklich (zeitnah) Einfluss auf die Weiterentwicklung von NetNewsWire, Google Reader & Co. hat, bleibt nur noch eins: Erst filtern, dann abonnieren!

NoisePress erlaubt Seitenbesucher, einen RSS/ATOM-Feed mit Hilfe von APML vorzufiltern.

(Zum ausprobieren braucht man ein APML-Profil. Wer keines hat, sollte sich entweder das WordPress Plugin installieren oder heimlich Carstens Profil benutzen 😉 )

Warum mit APML filtern?

Man könnte natürlich auch mit WordPress-Bordmitteln eine Menge Rauschen ausfiltern, und wirklich nur das abonnieren was gerade wichtig ist:

Das Problem: Ändert sich dieses Interesse, müssen alle Feeds mühsam aussortiert (und neue gesammelt) werden. Außerdem besteht die Gefahr, dass einige spannende Themen, die nicht genau die abonnierte Kategorie/den abonnierten Tag besitzen, durch das Raster fallen können.

Das Prinzip von NoisePress: APML ist eine Art semantische Tag-Clound die das Interesse einer Person widerspiegelt. Das Interessens-Profil wird in der Regel automatisch generiert und sollte sich somit auch den diversen Interessensveränderungen anpassen.

Am Beispiel WordPress Plugin: Das Plugin erstellt ein APML-File anhand der Häufigkeit der verwendeten Tags und Kategorien. Schreibt jemand viel über OpenID, kann man davon ausgehen, dass er das Thema für wichtig hält. Ändert sich der Fokus des Blogs, wird OpenID auch im APML-Feed immer irrelevanter.

Hört sich nach Geek-Zeugs an?

Richtig! 🙂 …aber NoisePress ist auch erst einmal nur ein Test ob meine Idee überhaupt funktioniert! Im besten Fall soll der User von all der Technik gar nichts mitbekommen. Ich hoffe dass sich Firefox‘ Account Manager oder XAuth schnell weiter entwickeln und ich eine dieser Techniken für NoisePress missbrauchen könnte.

Ich würde mich übrigens sehr über ein bisschen Feedback freuen!