Das bisher wohl größte Problem bei der Verwendung von Microformats ist (oder besser wahr) die Accessibility durch die etwas zweckentfremdete Verwendung des <abbr />-Tags.

Das so genanntes abbr-design-pattern diente hauptsächlich dazu (es gibt noch einige andere Anwendungsfälle), ein für den Menschen lesbares Datum auch für die Maschine lesbar zu machen und ist Bestandteil von Mikroformaten wie z.B. hCalendar, hAtom oder hReview.

Ein Beispiel: <abbr class="dtstart" title="2009-05-12">heute</abbr>

SelfHTML über das abbr-Element:

zeichnet einen Text aus mit der Bedeutung „dies ist eine Abkürzung“

Selbst wenn man davon ausgeht, dass das Wort heute eine Abkürzung für das volle Datum 2009-05-12 ist, gibt es ein großes Problem mit Screen-Readern. Die meisten Screen-Reader sind so konfiguriert, dass sie statt der Abkürzung, das im title-Attribut angegebene, vollständige Wort lesen.
Im Falle der abbr-design-pattern im oben genannten Beispiel wäre das 2009-05-12 (gelesen „Zweitausendneun minus Fünf minus Zwölf“), also viel missverständlicher als heute.

Das gerade angekündigte value-class-pattern soll dieses (und einige andere) Problem jetzt beheben.

Ein Datum, wie im Beispiel oben, würde mit dem value-class-pattern folgendermaßen aussehen:

<span class='dtstart'>
  <span class='value-title' title='2009-05-12'> </span>
  heute
</span>Code-Sprache: HTML, XML (xml)

Erklärung:

  • dtstart gibt immer noch an, dass es sich bei dem folgenden um ein Datum handelt
  • Die folgende Klasse: value-title gibt an, dass sich dtstart auf das title-Attribut des spans bezieht
  • Im title steht der maschinen-lesbare text

Das neue Pattern beschreibt aber noch eine ganze Reihe an anderen Anwendungsfällen, am besten ihr überfliegt die Seite einfach mal selbst: http://microformats.org/wiki/value-class-pattern

…es sind übrigens alle Microformats-Nutzer aufgerufen, ihre Seiten und Parser auf das neue Pattern umzustellen, also viel Spaß dabei 🙂

Bild von Chris Messina

Ich habe heute morgen bei Keasone schon den ersten (deutschsprachigen) Bericht über den Internet Explorer 8 (beta) gelesen. In den Genuss, ihn selber zu testen, bin ich leider noch nicht gekommen, habe aber gerade ein paar interessanten Artikel über ein neues IE8 Feature gelesen.

Mit dem neuen Internet Explorer ist es möglich Teile einer Webseite direkt zu abonnieren, um über Änderungen dieser Bereiche Informiert zu werden, ohne den Umweg über einen RSS-Feed gehen zu müssen. Das Besondere an den so genannten „WebSlices“ ist, dass sie dem hAtom Microformat bis auf ein paar kleine Unterschiede gleichen.

WebSlices are enabled by adding HTML annotations directly to the Web page. WebSlices use a combination of the hAtom Microformat and the WebSlice format to describe a subscribable portion of a Web page. This section covers the primary, expiration, and bandwidth properties of a WebSlice.

Das heißt, Microsoft hat weitestgehend die Attribute des hAtom Formats verwendet und einen eigenen „Container“ darum gesetzt. Statt class="hfeed hentry" heißt es in der WebSlices-Definition class="hslice"

Der Aufbau eines WebSlices sieht folgendermassen aus:

<div class="hslice" id="1"> 
 <p class="entry-title">Item - $66.00</p> 
  <div class="entry-content">high bidder: buyer1 
  ...
 </div> 
</div>Code-Sprache: HTML, XML (xml)

Das hAtom Format im Vergleich:

<div class="hfeed hentry" id="1"> 
 <p class="entry-title">Item - $66.00</p> 
  <div class="entry-content">high bidder: buyer1 
  ...
 </div> 
</div>Code-Sprache: HTML, XML (xml)

Prinzipiell ist die Idee hinter WebSlices, Teile einer Webseite abonnieren zu können, super… schade ist nur, dass sie nicht auf bestehende/etablierte Formate wie hAtom zurückgreifen, sondern wieder ein eigenes proprietäres Format schaffen müssen.
Ich verstehe auch nicht ganz den Sinn hinter diesem Schritt… hAtom ist mittlerweile ein relativ weit verbreiteter Standard (einige Beispiele) und würde dem WebSlices-System sofort einen Anwendungsfall bieten. Durch das Schaffen eines eigenen Formates dauert es seine Zeit, bis Webseiten-Betreiber dieses auch umsetzen (wenn sie es überhaupt umsetzen).

Ich hoffe dass Microsoft seinen Kurs ändern wird oder zumindest das hAtom Format als alternative zu ihrem hSlice ermöglicht.

Twitter-Logo

Gestern habe ich bei Sebastian gelesen, das Twitter seit kurzem Microformats unterstützt und zwar hCard für die Kontaktdaten, hAtom für die einzelnen Einträge und anscheinend auch XFN, das hab ich jedoch noch nicht gefunden, vielleicht kann mir ja jemand auf die Sprünge helfen.
Ein Screenshot, wie das ganze mit Operator der Tails Firefox Extension aussieht findet ihr bei flickr.

Außerdem habe ich bei Manuela einen Post über ein sehr schickes Twitter WordPress Plugin gefunden. Das Plugin ist recht mächtig und unterstützt unter anderem Twittern über das WordPress Admin Menü, eine Tägliche Zusammenfassung aller Twitter-Einträge als Blogpost ähnlich wie bei del.icio.us‘ daily blog posting, uvm.

Wer zu faul ist seine Blog-Posts im richtigen Microformat zu formatieren oder es in sein Theme zu implementieren, der bekommt hier ein paar Erleichterungen.

Plugins

hReview WordPress Plugin ist ein simples Plugin um hReviews in normalen Einträgen zu erstellen. Nach dem aktivieren erscheint in „Write Posts“ ein neuer Butten über dem Textfeld. Also zuerst den normalen Text schreiben, dann hReview Knopf drücken Formular ausfüllen und ab damit. Andrew E. Scott hatte gerne Rückmeldung ob alles sauber funktioniert, also macht ihm doch den gefallen.

WP Microformatted Blogroll 0.2 lässt euch Linklisten (Blogrollen), gekennzeichnet durch XOXO, hCard und XFN erstellen.

MicroID Plugin for WordPress Von MicroID hatte ich bisher noch nicht gehört, aber es ist ziemlich simpel. Es erstellt einen Hash-Wert aus der E-Mail Adresse und der eigenen URL, welchen man zur Identifizierung verwenden kann. Also im Prinzip so ähnlich wie die Gravatare. Meiner z.B. ist 9198c94d942fa09454fa84b2ce447362d70abc1a. Das Plugin, schreibt diesen Wert in die Metatags von WordPress

<meta name="microid" content="9198c94d942fa09454fa84b2ce447362d70abc1a" />Code-Sprache: HTML, XML (xml)

zum Kennzeichnen des Blogs oder von Autoren eines einzelnen Eintrags.

Und zu GEO-Informationen gibt es ne ganze Menge Plugins.

Themes

Folgende Themes unterstützen hAtom:

Das K2 Theme von Michael Heilemann zeigt die Autoren aller Einträge im hCard Format an und das Datum in Form der abbr-design-pattern.

Oder für die, die ihre Microformats mit einem StyleSheet selbst formatieren wollen gibt es unter mindgarden.de ein schönes CSS Template.

Abschließend noch: Die Technorati Microformats-Suche funktioniert mittlerweile einwandfrei.