Ich bin schon vor Monaten über einen Artikel auf heise gestolpert, der das potentielle Phänomen der „Demenz bei Künstlicher Intelligenz“ beschreibt.

Die nächste Generation von KI-Anwendungen werde unweigerlich auch an Datensätzen im Netz trainiert, die nicht von Menschen, sondern von früheren KI-Anwendungen erstellt wurden.

Künftige KI-Modelle potenziell von Demenz bedroht

Das ist vor allem deshalb spannend, weil es genau die zwei Anwendungsfälle von KI betrifft, die auch mich, in meiner Arbeit oder als Betreiber eines Blogs, begleiten:

  1. Das automatische Generieren von Inhalten
  2. Die automatische Verarbeitung und Interpretation von Inhalten

Konkret handelt es sich um Plugins/Dienste, die beim Erstellen von Texten helfen oder sogar komplett automatisiert Texte verfassen, um AI-generierte Bilder oder der Kombination aus beidem. Auf der anderen Seite stehen Dienste wie Google et al., die versuchen, Antworten auf Suchanfragen direkt aus den Suchergebnissen zu extrahieren, um dem Suchenden den Klick auf den entsprechenden Link zu „ersparen“.

Auch wenn ich das generelle Potential von KI durchaus sehe, sind das zwei Bereiche in denen mich deren Anwendung eher nervt!

Ich bin ein „Kind“ der Generation Web 2.0, ich schreibe meine Gedanken ins Web um mich mitzuteilen und mit anderen über meine Ideen und Einschätzungen zu diskutieren und (konstruktiv) zu streiten. Wenn ich was zu schreiben habe, schreibe ich etwas, wenn nicht, nicht.

Leider gibt es aber auch Menschen, die berufsbedingt schreiben müssen, ohne dabei die Freiheit zu haben, dies lediglich nach Lust, Zeit oder Inspiration zu tun. Dieser Druck verstärkt die Verlockung, auf KI-Unterstützung zurückzugreifen natürlich wesentlich.

Ein „wunderbares“ Beispiel hierfür ist die WordPress Community auf LinkedIN. Ein stetiger Stream an ähnlichen und meist inhaltslosen Posts mit einem überzeichneten, grellen, bunten Bild im Comic Stil, in dessen Mitte ein verunstaltetes WordPress Logo prangt!

Mein RSS-Reader ist zum Glück noch frei von solchen Inhalten, aber die Anzahl der KI generierten Bilder steigt auch hier auffällig konstant.

@Krisuuu schreibt in seinem Blog:

Das persönliche Bloggen hat eine lange und reiche Geschichte. Es ermöglicht Menschen, ihre Gedanken, Erfahrungen und Leidenschaften in einer einzigartigen Stimme zum Ausdruck zu bringen. Doch mit dem Aufkommen von KI-Technologien, die in der Lage sind, menschenähnliche Texte zu generieren, könnte das persönliche Bloggen bedroht sein. Die Versuchung, diese Aufgabe an Algorithmen abzugeben, ist real – aber sie könnte auch den Verlust von etwas Unersetzlichem bedeuten.

Der Kampf um Authentizität: Warum persönliches Bloggen unersetzbar bleibt

Per definition hat das nichts mehr mit „bloggen“ zu tun1, aber das ist Wortklauberei und das Problem ist wirklich real!

So real, dass Google aktuell schon damit zu kämpfen hat:

In the continual cat-and-mouse game of Google Search versus search engine optimization (SEO) firms, Google seems to be losing lately. Search feels less useful with every passing day as the ChatGPT era has unleashed a tsunami of AI junk that quickly fills up search results. Google played a big part in creating all this with its invention of transformers, and now it’s finally doing something about it. A new blog post details efforts to reduce „spammy, low-quality content on Search.“

Google now wants to limit the AI-powered search spam it helped create

Das ging schneller als ich dachte!

Auf Social Media hab ich ein sehr schönes Kommentar zu der Misere gelesen. Leider finde ich es nicht mehr und muss deshalb improvisieren. Hier eine sinngemäße Zusammenfassung: „Ein Ziel der industriellen Revolution war, unliebsame und stupide Prozesse zu optimieren um dadurch mehr Zeit für Kunst und Kultur zu schaffen. Und was macht AI, sie automatisiert uns genau diese Freiheit und nimmt uns ausgerechnet das Erstellen von Bildern und Texten ab.“

Die Aussage ist sicherlich etwas konstruiert, beschreibt aber genau meine Sorge: Optimiert euren Arbeitsalltag mit und durch AI, damit ihr mehr Zeit zum schreiben, bloggen und „malen“ habt, nicht umgekehrt!

Brave New World!

  1. Ein Blogger steht als wesentlicher Autor über dem Text, schreibt zumeist in der Ich-Perspektive und integriert seine persönliche Meinung. — Wikipedia ↩︎

Wer braucht schon das blöde www vor der URL, sieht doch ohne viel schöner aus…
Das ganze hat aber auch noch einen wirtschaftlichen Aspekt (SEO). Um einen guten Pagerank bei Google zu erreichen sollte man nur unter einer URL gelistet (Canonical URL Problem) sein (z.B. https://notiz.blog und http://www.notiz.blog).

Google empfielt einen 301 Redirect einzurichten, hierzu 2 Vorschläge:

HTACCESS

RewriteEngine On
RewriteCond %{HTTP_HOST} ^www\.domain\.com$ [NC]
RewriteRule ^(.*)$ http://domain.com/$1 [R=301,L]Code-Sprache: JavaScript (javascript)

Mehr Infos auf no-www.org

PHP

<?php
Header( "HTTP/1.1 301 Moved Permanently" );
Header( "Location: http://www.domain.de" );
?>Code-Sprache: HTML, XML (xml)

Wer WordPress benutzt und zu faul das ganze selber zu machen, der sollte das no-www Plugin von Matt einsetzen.