Ich war am Wochenende auf dem CloudFest Hackathon und hatte zum zweiten Mal die Change ein Projekt zu betreuen. Die Idee zu „Enable Mastodon Apps“ stammt von @alex und ich freue mich sehr, dass er mir sein „Baby“ für den Hackathon anvertraut hat!

Hier ist unser Pitch:

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Ich bin begeistert von der Idee!

Das Nachbauen der Mastodon-API stellt eine relativ einfache Lösung für das aktuelle ‚App-Problem‘ von WordPress dar. Die gängigen Apps zielen darauf ab, den Nutzern das traditionelle Bloggen zu ermöglichen. Allerdings haben soziale Medien im Allgemeinen und Twitter im Speziellen, die Art und Weise wie wir im Internet kommunizieren, maßgeblich verändert. Es geht nicht mehr um lange Artikel, sondern um kurze Nachrichten ohne Titel mit dem Fokus auf Bilder oder Videos.

Ein weiterer Nebeneffekt sind die sozialen Interaktionen wie Kommentieren (die WordPress über die letzten Jahre spärlich vernachlässigt hat), Liken, Boosten und Bookmarken (die WordPress nativ gar nicht unterstützt), welche die Mastodon Apps von Haus aus schon mit bringen.

„Enable Mastodon Apps“ stellt aber nur die Endpunkte für diese Interaktionen bereit, um sie nutzen zu können, braucht es weitere Plugins, wie z.B. Friends und/oder ActivityPub. Mehr dazu hier: Friends with ActivityPub – Deine nachhaltige Identität im Web.

Das Projekt hat mich sehr an die frühen Twitter-Jahre erinnert. Die Twitter-API galt lange als der de-facto Standard für Micro-blogging und Automattic/@photomatt hat damals schon die Vorteile für sich erkannt und die API für WordPress.com nach gebaut:

Of course one of the coolest things about Twitter right now is the client applications, particularly the mobile/iPhone ones. I use Tweetie 2 on my iPhone every day. Wouldn’t it be cool if you could get all your blog subscriptions and post to your WordPress.com blog from apps like Tweetie? Well here’s an early Christmas present…

We’ve enabled posting to and reading of WordPress.com blogs via the Twitter API. Any app that allows you to set a custom API URL will work.

Post and Read via Twitter API

Hackathon

Wir waren zwar nur 4 Personen, aber ich sag nur „Qualität statt Quantität“!

Vielen Dank @Drivingralle, @matze und @obenland, es war super produktiv und hat großen Spaß gemacht 🙂

Von links nach rechts: Ralf Wiechers, ich, Matthias Kittsteiner und Konstantin Obenland

Was wir erreicht haben:

  • Die meisten Mastodon-API-Endpunkte wurden implementiert.
  • „Hooks“ und „Actions“ für den internen Gebrauch.
  • Dokumentation aller Hooks.
  • Grundlegende Beispielimplementierungen in ActivityPub und im Friends Plugin.
  • Testen von zusätzlichen Clients.

Und hier ein paar Statistiken von den zweieinhalb Tagen:

  • 3 new contributors to the plugin
  • 4,101 lines added
  • 911 lines removed
  • 213 commits
  • 34 files changed
  • 25 PRs merged
  • 7 PRs almost merged
  • 0 Social Media posts

Und hier der Pull Request in seiner ganzen Pracht: Collection of changes from the CloudFest Hackathon

Vielen Dank auch an @bart und das Team von Mammoth, die uns im Vorfeld unterstützt haben. Mammoth funktioniert jetzt wunderbar mit WordPress und Alex und ich hatten einen Einblick in die App-Entwicklung und deren Eigenheiten 🙂

Hier ein paar Bilder:

Das IndieWeb Team auf dem Cloudfest Hackathon

Vom 19. bis 21. März fand der CloudFest Hackathon in Rust statt und ich hatte die Chance ein Projekt einzureichen und zu leiten:

WordPress and the IndieWeb

The IndieWeb is a community of individual personal websites, connected by simple standards, based on the principles of owning your domain, using it as your primary identity, to publish on your own site (optionally syndicate elsewhere), and own your data.

There are a variety of WordPress-plugins implementing these standards and principles, to help people to stay independent. Most of these plugins are very basic, have no or only little documentation with a poor user experience. Help the movement to mature and gain a broader audience.

Ich hatte mir im Vorfeld nicht viel Gedanken zum Hackathon gemacht, hab aber insgeheim gehofft, der Version 5.0 vom Webmention Plugin (einer nahezu kompletten Überarbeitung an der David Shanske und ich schon eine halbe Ewigkeit arbeiten) ein wesentliches Stück näher zu kommen… Das Wochenende lief dann aber doch etwas anders… auch großartig, aber anders 🙂

1. Tag

Wir waren eine wild zusammengewürfelte Truppe von 8 Leuten mit den verschiedensten Lebensläufen und ich hab mir den ersten Tag viel Mühe gegeben, das IndieWeb und Webmentions zu erklären. Die Diskussionen waren spannend und hitzig und gingen sogar so weit, dass ich zwischendurch den generellen Sinn und Zweck des Webmention Plugins verteidigen musste.

Hackathon Gruppe

Letztendlich haben aber nicht meine Argumente die Gruppe überzeugt, sondern eine Präsentation des Plugins mit all seinen aktuellen Features. Wer diesen Erkenntnisprozess nachvollziehen möchte, kann gerne Hagen Grafs „Webmention Journey“ auf Twitter verfolgen 🙂 (Nachtrag: Hagen hat seine Journey mittlerweile auch „verbloggt“)!

Meine Fazit des ersten Tages?

Man muss nicht die Geschichte des IndieWebs verstehen und auch nicht den Webmention Standard gelesen haben um von der Funktionalität begeistert zu werden, vor allem in der Kombination mit Brid.gy (Brid.gy schlägt eine Brücke zwischen dem Webmention Standard und den proprietären APIs der bekannten Social Networks. So landen dann auch Likes auf Facebook und Kommentare auf Twitter, im eigenen Blog).

Ich werde Versuchen mich zukünftig weniger auf Geschichte und Technologie zu konzentrieren und auf Vorträgen und Hackathons mehr Fokus auf die Funktionalität zu legen.

Ich hab die Plugins in erster Linie erstmal für mich Gebaut. Frei nach dem Motto „eat your own dogfood„. Das hat für die IndieWeb Community ganz gut funktioniert, aber um eine breitere Masse anzusprechen, muss das Plugin verständlicher werden.

Für den Hackathon haben wir uns deshalb dazu entschieden, die Usability und die User Experience des Plugin zu beleuchten und (im besten Fall) zu verbessern.

Webmention-Settings

Die Einstellungen setzen relativ viel Kenntnisse über die Funktionsweise von Webmentions voraus. Ein Teil der Gruppe hat sich daran gemacht, die Seite zu überarbeiten und zu vereinfachen.

Das Resultat ist eine Art Wizard, der beim ersten Aufruf gestartet wird und den User Schritt für Schritt durch die Einstellungen führt und sie ausführlich erklärt. Der Wizard soll nur beim ersten Laden starten und die klassischen Einstellungen nicht ersetzen.

(Der Pull Request dazu: #328)

Die zweite Idee war Brid.gy tiefer in das Webmentions Plugin zu integrieren. Die aktuelle Diskussion dazu findet auf GitHub statt.

Response-Types

Im Gegensatz zu Trackbacks und Pingbacks, müssen Webementions nicht immer „nur“ ein simpler ping sein. Es ist auch möglich dezentrale Likes, Bookmarks, RSVPs oder Reposts zu verschicken.

Aktuell muss man dazu im Block-Editor auf die HTML Ansicht wechseln und dem Link eine CSS-Klasse hinzufügen:

<a class="u-like-of" href="http://example.com/">Example</a>Code-Sprache: HTML, XML (xml)

Das ist nicht praktikabel und in keiner Weise anwenderfreundlich. Aus diesem Grund hat eine zweite Gruppe, an einem User Interface für den Response-Type gearbeitet.

Response-Types für Links im Block Editor

Am Ende des Hackathons gab es auch einen ersten Draft, mit der man Links als Likes auszeichnen konnte. Den PR gibt es leider noch nicht, aber ich werde ihn nachreichen wenn es soweit ist.

Webmaininnat suomeksi

…ja Carolinan ansiosta Webmaininnat-laajennus on nyt saatavilla myös suomeksi! Kiitos paljon 🙂

Fazit

Es war extrem spannend mit Leuten, außerhalb der IndieWeb und (teilweise) auch außerhalb der WordPress-Community, über das IndieWeb im Allgemeinen und das Webmention Plugin im Speziellen zu sprechen.

Vielen Dank an Moritz Bappert, Stefan Euchenhofer, Marko Feldmann, Hagen Graf, Carolina Lindqvist, Jason Rouet und Jan Vogt für eure tolle Arbeit! Danke für die neue Perspektive und für euer Feedback!

Danke auch an Robert Windisch und Alain Schlesser, mit denen ich viel über das Potential von Webmentions im WordPress Core geredet habe.

Die 5.0er Version des Webmention Plugins wird großartig!