Neben all den negativen Meldungen endlich mal wieder ein Highlight für OpenID: Seit dieser Woche ist PayPal offizieller OpenID-Provider mit allen Schikanen (OpenID 2.0, OpenID Simple Registration, OpenID attribute exchange, OpenID user interface, PAPE specification).

Die Meldung ist nicht nur erfreulich, sondern vielleicht auch die Rettung des etwas angeschlagenen offenen Standards. Trotz des eher hinkenden Vergleichs, wurde OpenID immer mit dem Erfolg von Facebook Connect gemessen. Die OIDF hat es durchweg versäumt den Standard als reines „Werkzeug“ sehen und die Produkte basierend auf OpenID zu promoten. Wie ich schon im Webstandards-Magazin (Ausgabe 9: Pfefferles OpenWeb) schrieb:

Facebook Connect ist nicht wegen seinem proprietären System so erfolgreich und der Misserfolg von MySpaceID hat nichts mit den benutzten offenen Standards zu tun. Promote the utility not the technologie. To reach the majority of users who aren’t familiar with OpenID as a technology, promote the ability to log in using an existing account, not „OpenID“ itself. Ich würde sagen das Problem liegt nicht am Protokoll sondern an den fehlenden sinnvollen Anwendungsfällen. OpenID funktioniert überall da, wo der User einen Nutzen hat ohne zu wissen was unter der Oberfläche passiert, beispielsweise „Sign in with Google“ oder „Sign in with Yahoo!“. Wo bleiben also die Killerapplikationen wie z.B. Paypals angekündigtes Express Checkout auf Basis von OpenID?

Reines Single-Sign-On ist ein Geek-Thema und scheint wohl kein generelles Bedürfnis zu befriedigen. Ein „Mit einem Klick-Bezahlen“ ist dagegen eine enorme Chance für Einkäufer und kleine Verkäufer. Wo man bisher, oft durch die langwierige Anmeldung und das hinterlegen der Kontodaten, trotz günstigerer Angebote doch wieder bei Amazon bestellt hat, bietet PayPal in Zukunft vielleicht die Lösung: Schnelles, unkompliziertes und sicheres Einkaufen mit einem „Klick“.

Hoch lebe OpenID 🙂

3 Kommentare zu “PayPal: Die letzte Chance für OpenID?

  1. PayPal als OpenID Provider war ja schon lange Dein Traum, oder 😉

    Aber die Lösung ist wirklich ideal, da zumindest ein kleiner Shop für PayPal Kunden keine Datenbankeinträge mehr führen muss. Login und Abrechnung erfolgt direkt über PayPal. Sofern der Shop dennoch weitere Informationen über den Kunden benötigt (z.B. E-Mail Adresse), kann er sich die Daten immer direkt von PayPal holen. Da Kunden PayPal wahrscheinlich nicht nur bei einem Shop verwenden, dürften die dort hinterlegten Daten auch immer aktuell sein. Super!

    • Wäre schön wenn PayPal jetzt noch versuchen würde den Payment-Teil zu standardisieren… aber das würde wahrscheinlich ihren Wettbewerbsvorteil schmälern und gäbe wiederum kleineren Payment-Anbietern eine Chance… Ein Teufelskreis 🙂

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