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Letzte Woche ist auf Robert Basics Artikel zu APML eine interessante Diskussion zu dem Sinn und Zweck von APML entstanden. Einer der größten Kritikpunkte an dem Attentiondata-Format ist das fehlende „normierte Vokabular“ und die daraus entstehenden Probleme beim verarbeiten.

Ich kann diese Kritikpunkte zwar nachvollziehen, bin aber dennoch der Meinung dass es auch für die aktuelle Form des Attention-XMLs einige Anwendungs-Szenarien gibt, die ich hier beschreiben möchte…

Die Informationsflut im Internet wird immer größer und schneller, wie Herr Scoble in seinem Artikel „The noise reduction system“ sehr treffend bemerkt:

Oh, the glorious noise! Everyone loves beating me up for causing the noise. No, I am not the cause. I pass it along. You should see my inbound streams. Every second or two a new Twitter is aimed at me. Every few seconds, a new blog post comes into Google Reader. Every few seconds, a new thing on FriendFeed.

Der Artikel ist auf alle Fälle lesenswert und beschreibt auch einige Lösungsansätze, auf die ich aber nicht weiter eingehen möchte. Was ich viel interessante finde ist, dass APML genau der richtige Filter für dieses Signal-Noise-Ratio – Problem ist.

APML als News-Filter

Einer der Themen in Scobles Beitrag ist die enorme Flut von Informationen/News die täglich in seinem News-Reader auflaufen. Um diesem Problem Herr zu werden bräuchte man einen Filter, der selbstständig entscheidet was für ihn relevant ist und was nicht.

Ein APML-File bietet alles was für einen einfachen Filter notwendig ist:

  • Eine Gewichtung meiner Interessen
  • Eine einfache Struktur
  • URLs/Feeds die ich bevorzuge

Mit diesen Informationen sollte es doch recht einfach möglich sein, die Neuigkeiten die in (z.B.) meinem Feed-Reader auflaufen zu bewerten und mir einen (ausgewählten) News-Stream zu präsentieren. So zusagen ein Spam-Filter für News (und einem Spam-Filter sind wir ja auch nicht böse wenn mal eine Mail durchrutscht, weil er uns doch ne ganze menge Arbeit erspart).

Da es sich bei diesem Filter nur um ein optionales Feature handelt, bleibt es dem Nutzer selbst überlassen welcher Art des Informations-Konsums er frönen will.

NewsGator, einer der führenden Feed-Reader Anbieter, hat auch schon einige Schritte in diese Richtung angekündigt und bietet bei einigen seiner Produkte auch schon ein paar APML-Funktionalitäten an.

APML als Kommunikations-Filter

Der andere angesprochene Punkt ist die Kommunikation verursacht durch Microblogging-Dienste wie Twitter, Jaiku oder FriendFeed. Will man diese aktiv verfolgen ist es nahezu unmöglich nebenher noch einer normalen Tätigkeit nach zu gehen.

Um noch einmal Herrn Scoble zu zitieren:

The problem? Twitter and FriendFeed have brought new noise into our lives (at least for the early adopter types) and there aren’t good ways to reduce the noise.

But FriendFeed shows us a way out. How about seeing only posts that have at least two “likes?” Isn’t that a way to reduce the noise? Yes! […]

Auch hier würde ein Filter in Form meiner Attention-Daten den Kommunikations-Stream enorm reduzieren. Wenn Auszeichnungen wie #hashtags weiter Verbreitung finden sollte es nicht schwer sein, diese mit meinen Attention-Tags zu vergleichen und zu bewerten. Selbst ohne ist es immer noch möglich, den Inhalt (sind ja nur 140 Zeichen) mit den Interessen abgleichen.

facebook-einstellungen.jpg

Im nächsten Schritt könnte man den User (ähnlich wie bei Facebook) entscheiden lassen, welches Ranking die Inhalte mindestens haben müssen um angezeigt zu werden.

Ich denke gerade bei diesen zwei Anwendungsbeispiele ist die einfache XML-Struktur eher ein Vorteil als ein Nachteil. Das Ranking sollte schnell und unkompliziert funktionieren und es sollte auch kein Problem sein, wenn eine Information durch diesen Filter rutschen sollte.

Via Marcel Weiss‘ Artikel „Der biblische Signal-Noise-Kampf“

Michael Arrington hat heute einen interessanten Artikel über dezentrales Microbloggen veröffentlicht. „Twitter can be liberated“ beschreibt unter anderem auch Chris Saads (Gründer von DataPortability.org) Vorschlag für ein „dezentrales Twitter“.

[…] The net effect of this theoretical platform is to move the publishing to a completely decentralized network, and move the hard part of Twitter into the third party aggregators (which is already a competitive space). There would be no one central bottleneck that could fail. […]

Ein netter Gedanke…

Interessante Links aus dem Artikel:

Seit letzter Woche ist es möglich, das Location-Feld (rechts oben im Profil) über die Twitter-API zu ändern.

Updates the location attribute of the authenticating user, as displayed on the side of their profile and returned in various API methods. Works as either a POST or a GET.

Mal schaun wann es den ersten Twitter-Dienst gibt, der die Location über das L: – nanoformat anpasst, oder wann es eine schöne fireeagle-Anbindung gibt.

(via)

Man sollte doch meinen, dass bei einer Beschränkung auf 140 Zeichen nicht sehr viele Varianten möglich sind, strukturiert zu twittern…

Schade 😉

  • microrevie.ws: @hreview Some Great Band; really exciting but too loud ****
  • LouderVoice: Review 5 A-Team season 2:awesome action series
  • Nanoformats-Bot: rate:1:Epic movie or rate:5:http://www.twitter.com/

Schade dass es die Nanoformats nicht zum Standard geschafft haben bzw. einfach ignoriert werden…

Da ich gerade geschäftlich etwas im Stress bin und die letzten Tage nicht vor 20 Uhr nach Hause gekommen bin, wird es die nächsten Tage nur kleinere Posts geben. Ich hoffe das pendelt sich nächste Woche wieder einigermassen ein…

Zum Thema… Vorgestern hat Matt Mullenweg (der Gründer von Automattic) ein neues Theme mit Namen „Prologue“ vorgestellt. Das Besondere an Prologue ist sein simpler Aufbau und die Ähnlichkeit zu Twitter.

WordPress Prologue

Die Idee für das Theme kam folgendermassen:

[…] like a way for each of us to share short messages about what we’re doing or working on internally, or private messages between groups of folks.

…und genau das ist leider auch das Manko an Prologue. Das Theme ist so aufgebaut, dass von jedem Autor nur der neuste Post angezeigt wird, d.h. es wird nur ein Post angezeigt wenn man es alleine verwendet 🙁 . Eigentlich schade, weil ich Twitter sehr mag und das schlichte Design von Prologue sehr schick finde. Aber vielleicht habe ich ja doch Glück und jemand nimmt sich das Theme nochmal vor:

This isn’t something we’re personally interested in, but we’ve made the theme available as open source under the GPL so if you want to hack around it yourself you’re welcome to.

Wo wir gerade bei WordPress und Twitter sind… Twitter Tools ist ein umfassendes Twitter Plugin für WordPress, um Daten in allen Variationen zwischen Twitter und WordPress auszutauschen.

Twitter WordPress Plugin

Ein Muss für jeden Twitter-Fan 🙂

twauth steht für twitter+authentication und ist ein, für mobile Geräte gedachter, OpenID Provider basierend auf Twitter. Ausschlaggebend für den von Ian McKellar entwickelten Dienst, war der von Chris Messina verfasste Blog-Post „The OpenID mobile experience“ in dem er seine eher negativen Erfahrungen mit bisherigen OpenID Providern auf mobilen Endgeräten beschreibt.
Um den Dienst nutzen zu können sind folgende Schritte notwendig:

  1. Man muss twauth in seine Follow-Liste bei twitter hinzufügen.
  2. Danach kann man http://twauth.ianloic.com/<twittername> als OpenID Identity einsetzen.

Ich habe das ganze mal mit der mobilen Version von Ma.gnolia (m.gnolia.com) und iPhoney, einem iPhone Emulator für den Mac, durchgespielt.

twauth login

Nach dem Eingeben der OpenID URL wird man automatisch auf die Loginseite von twauth geleitet. Die Authentifizierung findet nicht wie im klassischen Sinn, über Benutzername und Passwort, statt sondern über eine 5 Stellige Zahl die man als „Private Message“ via Twitter bekommt.

twauth auth

Danach noch die entsprechende URL (in diesem Fall Ma.gnolia) bestätigen und fertig.

twauth confirm

Leider muss man nach der Anmeldung über twauth seine kompletten Daten per Hand ausfüllen, da twauth bisher weder SREG noch AX unterstützt. Außerdem muss man den oben beschriebenen Vorgang bei jeder Anmeldung wiederholen, da twauth noch kein Session-Management unterstützt.

Genau genommen bietet twauth also noch keine wirkliche Vereinfachung des Registrier- und Anmelde-Prozessen (es dauert im Gegenteil wahrscheinlich sogar länger), ich mag jedoch die Idee mit Twitter und der PM sehr und hoffe dass sich bei twauth in Zukunft noch einiges tun wird.
Mit SREG und einem simplen Session Management würde twauth schon einen sehr guten mobilen OpenID Provider abgeben.

Louder Voice unterstützt neben dem schreiben von Reviews via Web, SMS oder IM jetzt auch Twitter. Zum schreiben solcher mini „LouderTweets“ muss man keinen Account bei LoderVoice besitzen.

Anleitung:

  1. Den Benutzer “review” bei Twitter als Freund hinzufügen
  2. Auf die Bestätigung warten
  3. Reviews im Folgenden Format posten: @review RATING ITEM. REVIEW (siehe auch Semantisches Twittern)
  4. Zum Beispiel: @review 5 A-Team Season 1. Die Beste Serie der 80er
  5. Das Einhalten dieses Formats ist sehr wichtig, andernfalls wird die Review nicht ins System aufgenommen. Das Rating ist muss eine Zahl von 1-5 sein, nach dem ITEM muss ein Punkt und ein Leerzeichen folgen
  6. Danach kann die Review unter www.loudervoice.com über die Suche gefunden werden (für die Reviews wird das Microformat: hReview verwendet)

Diesmal keine Micro- sondern Nanoformats… Bei Twitter-Nanoformats geht um semantische Beschreibungen in Twitter.

Beispiele:

  • @username um z.B. andere Benutzer direkt anzusprechen.
  • tag: um den Post zu taggen.
  • L: um eine „Location“ anzugeben

mehr im Twitternanoformats Wiki

Außerdem gibt es für die verschiedenen Nanoformats sogenannte „filter pipes“, welche mit Hilfe von Yahoo-Pipes die definierten Informationen extrahiert.
Beispiele: @name und tag:.

Links:

  • Twitter Nanoformats bot – Twitter-Bot zum üben
  • Example web app – Ein Mashup, welches die oben beschriebenen Yahoo Pipes verwendet.