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Mit Hilfe des vorhin erwähnten GreaseKit funktionieren die Monkeyformats jetzt auch im Safari 🙂

Benötigt wird:

Und genau in der Reihenfolge sollte man die Tools auch installieren…

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Leider funktioniert das Szenario nicht ganz so reibungslos wie auf mit Firefox + Greasemonkey + Operator da die SIMBL-Plugins wohl in umgekehrter Reihenfolge (zuerst Microformats-Plugin und dann GreaseKit + Monkeyformats) die Seite abarbeiten.

Es gibt aber ’nen kleinen Workaround:

  • Zuerst die Monkeyformats Seite aufrufen (z.B. Telefonbuch.de wie im Screenshot) – Kein µF-Icon Sichtbar
  • Eine Seite mit (nativen) Microformats (z.B. notiz.blog) in neuem Tab öffnen – µF-Icon Sichtbar
  • Wieder auf ersten Tab wechseln – µF-Icon Sichtbar

Das Safari-Microformats-Plugin ist leider auch noch etwas spartanisch und nicht ganz so komfortabel und flexibel wie Operator für Firefox, aber es reicht um hCards und hCalendars zu verarbeiten.

Schön dass die Idee mit etwas Mehraufwand (aber ohne Anpassungen) auch im Safari funktioniert 🙂

(via: monkeyformats.org)

Vor ungefähr einem Jahr habe ich schonmal über einen Microformats Bluetooth-Export mit Hilfe von Tails-Export geschrieben. Da sich aber nach und nach der Operator als DAS Microformats-Addon für den Firefox durchgesetzt hat, wurde natürlich auch das Bluetooth-Script portiert.

Das Mac-Script findet man auf der Seite von Michael Kaply (direkter Link).

“Send to Bluetooth Device” action for sending ICS and VCF files via Bluetooth. Works with the hCard and hCalendar microformats.

…und seit letztem Monat gibt es auch ein Windows-Script von Thom Shannon (direkter Link).

I’ve modified the Mac only bluetooth user script for operator to work on windows. It’s based on this script, and originally inspired by Johns hack of Tails.

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Da ich mich in den letzten Monaten viel mit Themen wie DataPortability oder dem Semantic Web beschäftigt habe, kam mir die Frage welche Rolle Microformats in Zukunft einnehmen werden.

Microformats und DataPortability

Bisher sind zwei (mit hAtom drei) Mikroformate im DataPortability-Konzept enthalten:

  • hCard – zum Austausch von Profildaten
  • XFN – zum Austausch von Freundschafts-Netzen
  • (hAtom – als Alternative zu ATOM oder RSS)

Ich denke aber nicht, dass Microformats (zumindest in der klassischen HTML-Version) über längeren Zeitraum diese Position in der DataPortability-Idee einnehmen werden. Microformats sind zwar weit verbreitete und simple Formate um Informationen semantisch aufzubereiten, sind aber schwer zu parsen (HTML) und bieten keinen wirklichen Authentifizierungsmechanismus (da sie direkt im HTML-Quelltext stehen).

Ich bin der Meinung dass OpenID und FoaF alle Eigenschaften von Microformats auf eine wesentlich bessere Weise lösen können. FoaF ist losgelöst von der normalen Webseite und kann so problemlos über OAuth oder OpenID geschützt werden und bildet sogar Profildaten und Freundesnetze ab. Noch einfacher wäre OpenID Attribute Exchange, da so SingleSignOn, Portabilität und Authentifizierung mit einem Standard abgedeckt sind.

Den einzigen DP-Anwendungsfall den ich mir für Microformats vorstellen könnte wäre eine Alternativ-Form (zu HTML) wie z.B. JSON oder XML, da sie sich im Gegensatz zu Attribute Exchange oder FoaF an bestehende Standards (z.B. vCard) halten und wohl definiert sind, würde aber nicht mehr viel mit der klassischen Idee der Microformats zu tun haben.

Microformats und das Semantic Web

Microformats werden auch immer wieder (fälschlicherweise) als Teil des Semantic Web bezeichnet und lassen sich dank GRDDL auch problemlos in dieses integrieren, bieten aber sonst keinerlei Semantic-Web-Eigenschaften. Nach der Veröffentlichung von RDFa haben Microformats aber auch einen schlechten Stand als „real world semantics“.

Ein wesentliches Defizit der µF im Vergleich zu RDFa ist die schlechte Skalierbarkeit und das Problem der fehlenden Triples.

Sieht man das Semantische Web als Zukunft des Internets, werden µF wohl in nächster Zeit auch auf diesem Gebiet von dem wesentlich semantischeren RDFa abgelöst.

Jedem offenen Standard eine Nische

Bei Medientheoretikern gibt es die These dass „bislang noch kein Medium von einem anderen überflüssig oder verdrängt worden wäre„, warum sollte das nicht auch für offene Standards gelten 🙂

Ich kann mir zwei sinnvolle Anwendungsgebiete für Microformats vorstellen (über die ich auch noch etwas detaillierter schreiben möchte), in denen es (noch) keine bessere Alternative gibt.

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Microformats sind direkt in die Webseite integriert und benötigen keinen Backchannel wie z.B. bei XML-Schnittstellen wie RSS, deshalb bietet es auch eine Ideallösung für Semantische Suchmaschinen wie z.B. Yahoo!s Search Monkey oder Technorati Kitchen. Suchmaschinen haben durch uF die einmalige Möglichkeit, strukturierte Inhalte zu indexieren und auf deren Basis, Systeme wie z.B. Kalender, online Telefonbücher und Musiksuchen abzubilden. Hier haben Mikroformate durch die Anzahl der schon definierten Formate und deren weite Verbreitung auch einen enormen Vorteil gegenüber RDFa.

Eine zweite Niesche beschreibt Sascha Konietzke in seinem Artikel What Are Microformats and What Do They Mean to Mobile?. Die meisten Handys unterstützen mittlerweile normales XHTML und wären somit ein idealer Client für Microformats. Der Hauptfokus neben dem Telefonieren und dem SMS schreiben liegt bei Handys auf dem Adressbuch oder dem Kalender, also genau den zwei weit verbreitetsten Mikroformaten hCard und hCalendar. Auch die, ursprünglich für Twitter entworfenen, Nanoformats wären ein idealer Standard um semantisch zu SMSen 🙂

Auch wenn Microformats keine Ideallösungen für DataPortability sind und nicht der Semantic Web Idee entsprechen, gibt es sicherlich genug sinnvolle Anwendungsgebiete.