Twitter hat sich verändert und das leider nicht zum Guten!

Hier ein paar Schlagzeilen:

Ich habe, um ehrlich zu sein, keine Ahnung, warum ich immer noch bei Twitter bin, und ich glaube, bei Facebook hat damals wesentlich weniger gereicht, um meinen Account zu löschen

Klar, Twitter war über 17 Jahre lang das soziale Netzwerk meiner Wahl und hatte über lange Zeit hinweg wenig bis keine Konkurrenz! Ich habe viele spannende und inspirierende Menschen kennengelernt. Twitter hat mir geholfen, mich mit der deutschen Web2.0-Community zu vernetzen. Barcamps und Webmontage wurden über Twitter organisiert und diskutiert. Außerdem verdanke ich Twitter wohl auch meinen aktuellen Traum-Job bei Automattic!

Aber das alleine hat mich die letzten zwei Jahre nicht auf Twitter gehalten. Die Menschen, die mir wichtig sind (inklusive mir), sind weitergezogen und haben das Fediverse für sich entdeckt. Ein besseres Job-Angebot als das von Automattic ist aktuell eher unwahrscheinlich (😍) und wenn es hochkommt, schaue ich maximal alle zwei Wochen bei Twitter vorbei, und seit Monaten nutze ich schon keine Twitter-Apps mehr auf meinem Handy oder Computer.

Das was mich hält, kann also nur Nostalgie und die Romantisierung der „guten alten Zeit“ auf Twitter sein!?!

Ich widme jetzt fast 20 Jahre meiner Zeit der Open Web Idee (von Web2.0 über Social Web bis hin zum Fediverse) und predige auf meiner Seite, auf totem Holz, in Podcasts und auf Konferenzen, wie wichtig es ist sich unabhängig vom „corporate web“ zu machen und die volle Kontrolle über seine eigenen Daten zu haben.

Nur fair, wenn ich jetzt auch umsetze, was ich da so von mir gebe!

Ich glaube, vielen geht es ähnlich wie mir: Sie sind unzufrieden mit Twitter, haben ihren Account aber aus Sentimentalität noch nicht gelöscht. Doch so wird sich langfristig nichts ändern. Der einzige wirkungsvolle Protest ist das konsequente Löschen all dieser inaktiven Profile. Das Netzwerk verdient durch uns und mit uns Geld, und nur wenn die Nutzerzahlen sinken, wird genügend Druck erzeugt! Aber selbst wenn nicht… das ist dann nicht mehr mein Problem ☺️

Also…

Ein Screenshot von meinem gelöschten Twitter-Profil.

…oder um es mit den Worten von Groucho Marx zu sagen:

Hello, I must be going, I cannot stay,
I came to say, I must be going.
I’m glad I came, but just the same,
I must be going.

Wir sehen uns im Fediverse 👋

Vor einigen Wochen habe ich Ian Steward auf einem Automattic Meetup kennengelernt. Er kam auf mich zu, um mir zu erzählen, dass er kürzlich auf einen ziemlich alten Artikel von mir gestoßen ist. In diesem Artikel geht es darum, wie man die Reihenfolge der Sidebars im K2-WordPress-Theme ändert.

Ich habe K2 sehr lange auf notiz.Blog eingesetzt und mich viel und lange mit dessen technischem Aufbau und der semantischen HTML-Struktur beschäftigt!

Aber außer dem kurzen Schwelgen in alten Erinnerungen hab ich mir nicht weiter Gedanken zu dem Thema gemacht. Immerhin gibt es das Theme schon seit einer halben Ewigkeit nicht mehr und Sidebars sind auch aus der Mode!(?)!

Dann schreibt @ricmac letzte Woche aber folgendes auf Mastodon:

Sidebar Culture: remember things in your blog sidebar like blogrolls, “Influential articles”, Flickr photos, MyBlogLog (a proto-social network for bloggers). All this stuff and more helped make early 2000s blogging fun and more communal. Would love to find a way to bring that back in 2024…

https://mastodon.social/@ricmac/111477809540922177

…das hat mich dann doch noch einmal neugierig gemacht und ich habe eine alte notiz.Blog Version von 2008 (auf Basis von K2) raus gekramt.

Fast die Hälfte der Seite war Sidebar 😍

Vieles von damals hat mich schwer an den Artikel „The lost infrastructure of social media.“ von @anildash (und der IndieWeb Version davon) erinnert.

Ich bin gespannt was @ricmac sich einfallen lässt…

Thinking about a personal website re-design (or a new site), so I can play around with fediverse integration, sidebar culture, and other fun things. Thinking of using @eleventy (have used Hugo before and this seems better). Maybe a new site is better, as I don’t want to have to migrate ricmac.org from WordPress…for now, anyway. Is it normal for people to have two personal websites these days? I should just start a test site with 11ty and see how it goes…

https://mastodon.social/@ricmac/111489177217562043

… und ich werde die Position meiner Sidebar vielleicht nochmal überdenken!

Alles kommt wieder ☺️

Auf der Web 2.0 Expo in Berlin (vom 5. bis zum 8. November) werden zwei sehr interessante Vorträge über Microformats gehalten. Der erste Vortrag ist von Brian Suda, der eines der ersten Bücher (E-Book bei O’Reilly) zum Thema Microformats veröffentlicht hat und der zweite Vortrag ist von Jeremy Keith, der in „Microformats-Kreisen“ auch kein Unbekannter sein dürfte.

Microformats a Web of Data
Dienstag den 6. November – 9:009:50

Microformats allow you to extend the limited semantics of HTML, thus allowing for a richer web of data. By embedding microformats into HTML it is possible to use the semantic meaning to extract unambiguous data from the web that can then be used in other applications. Microformats focus on how people are already publishing their data online. This session focuses on the more technical aspects of microformats, how they interact with other Semantic Web technologies such as GRDDL and SPARQL, along with a look at browser plugins to detect microformats and browser integration.

Gehalten von Brian Suda

…und…

Microformats: The Nanotechnology of the Semantic Web
Mittwoch den 7. November – 9:009:50

They’re small, they’re simple, and they’re showing up everywhere. Find out just how easy it is for you to start publishing with microformats and add to the semantic richness of the Web right now.

Gehalten von Jeremy Keith

Würde mir die Vorträge sehr gerne anhören, aber leider ist das ganze unter der Woche (wo normale Menschen arbeiten müssen) und kostet etwas zu viel.

Auf meinem Streifzug durch das Netz habe ich zwei interessante Veröffentlichungen zum Thema Microformats entdeckt, habe zwar noch keines der beiden Bücher gelesen, aber vielleicht ja einer meiner Besucher.

Das erste und auch ältere der zwei Dokumente ‚Using Microformats‚ ist nicht wirklich ein Buch, nicht nur weil es nur als PDF erhältlich ist, sondern weil es gerade einmal 45 Seiten hat. Using Microformats gehört zur Short Cuts Reihe von O’Reilly und behandelt folgende Themen:

  • Einführung in das Thema Microformats
  • Die Geschichte der Mikroformate
  • HTML Semantiken
  • Definieren von Microformtas mit XMDP
  • Microformat Beispiele
  • Gestalten von Mikroformaten

Das PDF-Dokument ist für $9.99 USD bei O’Reilly erhältlich.

Entdeckt bei pixelsebi

Das andere Buch heißt ‚MICROFORMATS – empowering your markup for Web 2.0‚ und ist von John Allsopp.

Auf friendsofed.com gibt es das Buch als E-Book zu kaufen und Beispiel Kapitel oder das Inhaltsverzeichnis zum Download.
Als kleines Schmankerl gibt außerdem zwei komplette Kapitel des Buches zum Download.

Für interessierte gibt es das Buch auch bei Amazon Deutschland, bis jetzt aber leider nur in Englisch.

Zusammenfassung von microformatique.com:

This book is a comprehensive guide to microformats. It explores why, in Bill Gates’s words, „We need microformats“; how microformats work; and the kinds of problems microformats help solve. the book covers every current microformat, with complete details of the syntax, semantics, and uses of each, along with real-world examples and a comprehensive survey of the tools available for working with them. the book also features case studies detailing how major web content publishers such as yahoo put microformats to work in their web applications.

Mal schauen wann und ob Sebastian Küpers seine Rezension schreibt…