Ich hatte es im Januar 2019 schon einmal erwähnt: Ich arbeite gerade an einem ActivityPub Plugin für WordPress. Da ich das ganze in meiner Freizeit mache, hat das auch seine Zeit gedauert, aber gerade ist es in einem ganz stabilen Zustand… immerhin funktioniert es mit den meisten bekannten Plattformen:

Es gibt zwar immer noch ’ne Menge zu tun, aber immerhin kann man:

  • dem eigenen Blog-Profil (Author-URL) auf Mastodon & Co. folgen
  • Blog-Posts werden mit den Followern geteilt
  • Kommentare auf Mastodon & Co. landen wieder im Blog

Ihr könnt das Plugin über WordPress.org oder GitHub installieren.

Wer Ideen hat oder Hilfe braucht, findet mich (immer mal wieder) im SocialHub von ActivitPub.rocks.

Ich bin gespannt auf euer Feedback!

Wir haben ein kleines Weihnachtsgeschenk für euch:

Matthias Pfefferle und Marcel Weiß sprechen über (fast) alle Aspekte von RSS und warum (nicht nur) für sie Feedreader und das Ökosystem rund um RSS immer noch wichtig ist.

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‚Hier & Jetzt‘ kann man per RSS-Feed abonnieren und findet man natürlich auch bei Apple Podcast und in jeder Podcast-App.

RSS funktioniert am besten, wenn man nicht genau wissen muss wie es funktioniert und wenn man nicht lange nach einem Feed suchen muss.

Ich hab mal drei (vermeintliche) Verbesserungen ausprobiert um die Feeds auf meinem Blog etwas sichtbarer und nutzbarer zu gestalten.

Discovery

WordPress Posts lassen sich über diverse Mechanismen kategorisieren, sei es über Tags, Kategorien oder über Post-Formats. Gerade bei Blogs auf denen viel und zu unterschielichsten Themen geschrieben wird, kann es sinnvoll sein, nicht den kompletten Blog zu abonnieren.

Um das zu verbessern hab ich in meinem Theme zwei Dinge gemacht:

  1. Ich hab Feeds für die verschienen Post-Formats (Quote, Video, Audio, Artikel, …) gebaut.
  2. Ich hab rel-alternate Links gebaut, die die verschiedenen Feeds eines Posts (Tag-Feeds, Kategorie-Feeds und Post-Formal-Feeds) verlinken.

Wenn ihr versucht, die entsprechende Post/Blog-URL in einem gängigen Feed-Reader zu abonniert, sollten euch diese Links in einem dropdown oder ähnlichem vorgeschlagen werden.

HTML-Feeds

Chris Aldrich hat sich in einem Kommentar gefragt, ob es nicht möglich ist, den SubToMe Button, auch direkt in einem Feed zu nutzen:

This [How to style RSS feed] seems like quite a clever way of adding some human readable styling to RSS feeds. While it seems like yet another side-file, it could be a useful one. I think if I were implementing it I’d also want to include a SubToMe universal follow button on it as well

How to style RSS feed – Let’s create a beautiful RSS feed UI for human before its dead in next year again.

Also hab ich mir mal die Mühe gemacht, meinen RSS-Feed mit XSLT und CSS zu „stylen“ um dann einen SubToMe Button mit einzubauen. Mal gespannt ob es hilft!?!

/follow

Marcus Herrmann hat vor ein paar Monaten vorgeschlagen eine /feeds URL zu etablieren:

Personal website owners – what do you think about collecting all of the feeds you are producing in one way or the other on a /feeds page? You can put your blog feed there, but also RSS generated from your Twitter account (via RSS Box), Mastodon updates, or even the starred items of the feeds you consume (if you happen to use Feedbin).

Making RSS more visible again with a /feeds page

Ich finde die Idee prinzipiell gut, bevorzuge aber /follow.

Also schaut mal auf /feeds oder /follow vorbei!

Ich hoffe das hilft ein bisschen.

Falls ihr Feedback habt, ich würde mich sehr über eure Ideen freuen!

Ich hab WhatsApp gelöscht!

Facebook ist mir ja schon länger ein Dorn im Auge und vor ein paar Wochen hat Tantek Çelik im IndieWeb Chat folgendes vorgeschlagen:

Just suggested „Blocktober“ for October as a CTA for The Social Dilemma, as in, make your October the month you Blocktober social media

Perfekte Gelegenheit!

Ich hab schon vor knapp zwei Jahren meinen Facebook und Instagram Account gelöscht aber WhatsApp ist mir bisher wirklich schwer gefallen.

Die Entwicklung (Rechtsruck, Alternative Fakten, Verschwörungstheorien) der letzten Jahre hat das geändert. Facebook ist sicherlich nicht die Ursache dieser Entwicklung, aber ist ein wesentlicher Verstärker!

Mit seinen Algorithmen und Echo-Chambers, mit seinen Regeln und seinem eigenem kleinen Ökosystem sorgt Facebook für eine Radikalisierung seiner Nutzer, es diskriminiert, es experimentiert mit der Psyche, es duldet Aufrufe zum Mord, es verkauft Drogen, es manipuliert und es überwacht.

Warum fällt es uns trotz dieser Überschriften so schwer Facebook, Instagram oder WhatsApp zu löschen?

Tim Kendall, der ehemalige „Director of Monetization“ von Facebook schreibt folgendes über seinen ehemaligen Arbeitgeber:

We took a page from Big Tobacco’s playbook, working to make our offering addictive at the outset. The social media services that I and others have built over the past 15 years have served to tear people apart with alarming speed and intensity. At the very least, we have eroded our collective understanding — at worst, I fear we are pushing ourselves to the brink of a civil war.

businessinsider.com

Facebook macht süchtig! Pubertierende definieren sich über ihre Instagram Profile, ihre großen Geschwister haben nahezu ihr ganzes Leben auf Facebook veröffentlicht und ihre Eltern planen die Elternabende über WhatsApp. Egal welches Alter, ohne Facebook & Co. erfährt man Ausgrenzung.

Da ich so langsam in die letzte Kategorie rutsche, war es für mich besonders schwer WhatsApp zu ersetzen. Einzelne Kontakte waren einfach zu überzeugen auf eine andere App zu wechseln, aber für viele WhatsApp Gruppen habe ich bisher keine Alternative. Ein Freund meinte, dass ich mit meiner Aktion andere indirekt zwingen würde, mich auf alternativen Wegen zu kontaktieren… Perfekt! Vielleicht schaffe ich es ja sogar, dass sie das Medium komplett wechseln!

Mit WhatsApp lösche ich auf alle Fälle meine letzte Facebook App! …auch wenn das Facebook nur wenig interessieren wird!

Noch ein Grund mehr!

Ich war am 05. August zu Besuch beim WordPress Meetup in Stuttgart um über das IndieWeb und WordPress zu sprechen. Wer es nicht sehen konnte, kann das hier nachholen:

Hier klicken, um den Inhalt von WordPress.tv anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von WordPress.tv.

Ein großer Teil des Vortrags war eine Live-Demo, die nicht immer ganz perfekt geklappt hat, aber es war ein Versuch. Nächstes Mal wird besser… Versprochen 😉

Ich war, zusammen mit Sebastian Lasse, zu Gast beim Working Draft und wir haben mit Peter Kröner ein wenig über das „Open, Decentralized, Federated und Indie„-Web gesprochen.

Download MP3 | Apple Podcast | Spotify

Die Folge ist ein schöner Rundumschlag von ActivityPub bis Zot (naja, Zot hatten wir nicht wirklich angesprochen, aber es passt einfach so schön 😉 ) geworden:

Beginnend mit einem Versuch, die Begriffe Open, Decentralized, Federated, Indie etc. zu definieren steigen wir, wie die Nerds die wir sind, recht bald in die technischen Untiefen herab. Neben Protkollen wie ATOM, RSS und ActivityPub sind auch die solche Protokolle nutzenden Software wie Mastodon, Diaspora, oStatus, Identica, Status.net, Tent.io, Friendica ein Thema. Dezentral betriebene Software-Instanzen mit konpatiblen Protokollen bilden das Fediverse, dessen technische Inkompatibilitäten (u.A. betreffend Peer Tube und WebFinger, registerProtocolHandler) ebenso wie nichttechnische Aspekte (unter anderem Monetarisierung, Gouvernance, Nazis, Fake News (siehe Eunomia), End-User-Features wie den universellen Follow-Button und Förderungsmöglichkeiten) durchgekaut werden. Gegen Ende legen wir den Fokus auf das IndieWeb (komplett mit IndieWebCamps und Homebrew Website Clubs), Self-Hosting und wagen Rückgriffe auf das Web 2.0 mit Bestandteilen wie Flickr, Ping- und Trackbacks (in neu und cool: Webmention) und die von uns erst kürzlich abfällig betrachteten Microformats. Zuletzt darf der Verweis auf die mehrfacht erwähnte Offizielle ActivityPub Konferenz 2020 nicht fehlen – die Anmeldungs-Phase läuft! Ceterum censeo faciem liber esse delendam.

(Ein paar Links in den Shownotes von Working Draft wurden von mir nachträglich geändert)

Was bedeutet die Annäherung von WordPress an Matrix?

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(Datei herunterladen)

Marcel und ich sprechen nochmal über Automattic, WordPress und Matrix. Marcel ist übrigens nicht ganz so pessimistisch wie ich und kann dem Ganzen sogar etwas Positives abgewinnen.

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Letzte Woche war WordCamp Europe. Mit weit über 8000 Teilnehmern war es das bisher größte online WordCamp! Bei der Größe ist es klar, dass man auch eine ganze Menge neuer und interessanter Leute trifft. Also schnell auf Twitter und allen folgen!

Ich war auf dem größten online Event, von dem wohl am meisten verbreiteten Indie/OpenSource CMS und ich habe Personen, die ich dort kennen gelernt habe, über Twitter kontaktiert!

Warum?

Warum kam ich auf die Idee, Twitter zu benutzen, anstatt ihre Blogs zu abonnieren?

Auch auf den WordCamp Badges taucht lediglich das Twitter Handle auf und es wird nirgends das eigene Blog erwähnt.

WordCamp Badges mit Twitter Handle und ohne Blog-URL

Eigentlich ist die Antwort klar… Twitter ist ein soziales Netwerk dessen Kern-Kompetenz das Folgen anderer User ist. Außerdem findet der ganze Prozess an einer Stelle statt (twitter.com) und den Twitter-Handle kann man sich zudem leicht merken. Keine komplizierte Domain… keine Feed-URL… keine E-Mail Adresse… einfach nur @username

Wie sieht das Folgen oder Befreunden bei Blogs aus? Ist es das Abonnieren des Feeds? Das heraussuchen der E-Mail Adresse über das Impressum? Das Bookmarken der Kontakt-Seite?

Es gibt leider keine einfache Alternative um einem Blog zu „folgen“.

Aber gehen wir mal davon aus, das Abonnieren des Feeds käme dem am nächsten… Wie bekomme ich die richtige Feed URL heraus? Bei WordPress ist das noch relativ einfach, da die URLs standardisiert sind, aber wie sieht es mit anderen Systemen aus?

Marcus Herrmann will dazu eine /feeds URL etablieren, ähnlich wie /about, /now oder /contact.

People create more content than ever before – but siloed away in the Facebooks, Twitters, Instagrams and Mediums of the world. RSS is considered as something that can’t be monetized in our attention economy and is therefore on its way out. Even when personal blogs offer a feed, it is not obvious anymore in the browser user interface. When I stumble over an interesting blog and want to subscribe to it, I open the dev tools of my browser (which is kind of a knee jerk reaction in my profession anyway) and search the source code for a subscribable URL.

[…]

Personal website owners – what do you think about collecting all of the feeds you are producing in one way or the other on a /feeds page?

Ich mag die Idee, aber ich glaube nicht dass sie das oben beschriebene Problem löst. Es mag sein, dass es durch eine /feeds Seite einfacher ist, den richtigen Feed zu finden, es setzt aber auch voraus, dass man weiß was ein Feed, was RSS, oder was Atom ist.

Was wir eigentlich brauchen ist aber eine Art Indie-Follow oder Indie-Subscribe Button.

Chris Aldrich spricht in seiner Antwort auf Markus‘ Blogpost ein paar wichtige Punkte an.

Worse, suppose I click over to a /feeds page, as an average person I’m still stuck with the additional burden of knowing or learning about what a feed reader is, why I’d need or want one, and then knowing what RSS is and how I might use that. I might see a one click option for Twitter or Mastodon, but then I’m a mile away from your website and unlikely to see you again in the noise of my Twitter feed which has many other lurking problems.

Chris erwähnt SubToMe als bisher einzige offene Alternative, die einem Indie-Follow Button noch am nächsten kommt.

One of the best solutions I’ve seen in the past few years is that posited by SubToMe.com  which provides a single, customizable, and universal follow button. One click and it automatically finds the feeds hidden in the page’s code and presents me with one or more options for following it in a feed reader.

Damit hat er leider recht!

Hier ein SubToMe Beispiel-Button: Follow!

Es gab in den letzten 10 Jahren diverse Ideen, die ein dezentrales „Follow“ ermöglicht hätten: XAuth, WebIntents, Custom-Schemes, WebActions und Rel-Subscribe. Leider hat sich aber keines dieser Format durchgesetzt. Die Gründe dafür reichen von einem Extrem zum anderen.

Mit WebIntents wollte man die eierlegende Wollmilchsau entwickeln:

We didn’t specifically solve a single use case well other than connecting apps. The broad verb-space meant that a lot of developers wanted to design their own actions. I believe that this diluted the message of intents, and is something that if I had researched the Android ecosystem more effectively at the time, I would have probably constrained the verb eco-system to a couple of small but well defined cases.

Mozilla dagegen, hat beim Thema RSS (in meinen Augen) etwas zu schnell klein begegeben:

Die Prüfung der Nutzungsdaten und der Anforderungen zur technischen Wartung dieser Funktionen (unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Ihnen bereits alternative Reader für RSS/Atom-Formate zur Verfügung stehen) brachte die Erkenntnis, dass die Funktionen einen unverhältnismäßig großen Aufwand in Bezug auf Wartung und Sicherheit im Verhältnis zu ihrer Anwendung erfordern.

Auf der anderen Seite hat Mozilla schon 2010 einen Artikel über „RegisterProtocolHandler Enhancing the Federated Web“ geschrieben, in dem sie aufzeigen, wie ein dezentraler Follow-Button für das Fediverse funktionieren könnte und theoretisch auch immernoch funktioniert!

Ich verstehe bis heute nicht, warum sich web+custom://scheme nicht durchgesetzt hat… Vielleicht sollte man (ich) mal einen zweiten Anlauf für ActivityPub/Mastodon starten