In einem kürzlich veröffentlichten Interview für das Web Standards Project (kurz WaSP) hat Ian Hickson (Editor der HTML5 Spezifikation) die Hoffnung RDFa würde auch von HTML5 unterstützt werden, endgültig zu nichte gemacht.
Auf die Frage, wie es denn mit Microformats/RDFa in HTML5 aussehe antwortet Hickson:
Microformats is natively supported in HTML5, just like it was in HTML 4, because Microformats use the built-in extension mechanisms of HTML.
We considered RDFa long and hard (in fact this is an issue that’s a hot topic right now), but at the end of the day, while some people really like it, I don’t think it strikes the right balance between power and ease of authoring. For example, it uses namespaces and prefixes, which by and large confuse authors to no end. Just recently though I proposed something of a compromise which takes some of RDFa’s better ideas and puts them into HTML 5, so hopefully that will take care of the main needs that caused people to invent RDFa. We’ll see.
Die erwähnte Alternative (die ich mir gerade zu Gemühte führe) lautet übrigens Microdata, welche RDFa so sehr ähnelt, dass man eigentlich auch gleich RDFa hätte einsetzen können… Schade!
Ich glaube nicht, dass ein Weg an RDFa vorbei führt, auch wenn Ian das anders sieht. Feedback zu Microdata und RDFa in HTML5 ist aber immer gerne gesehen.
Microdata ist auch nicht mehr als eine Diskussionsgrundlage, die Tür für RDFa ist noch lange nicht zu, darauf bezieht sich auch das „We’ll see“ am Ende.
It`s a bit strange since the W3C validator also has an option to validate pages with XHTML + RDFa (document type)
@Eric: Ich muss auch gestehen, je mehr ich mich mit Microdata/HTML5 beschäftige, desto spannender finde ich das Konzept. Microdata fühlt sich einfach mehr nach HTML an, während RDFa eher wie ein (XML/RDF-)Fremdkörper wirkt… und für Microformats ist Microdata natürlich ein Traum!
Wie ist denn die Kommunikation zwischen den beiden Lagern (XHTML2/RDFa und HTML5/Microdata)?
Ich finde es irgendwie etwas seltsam einem Draft, der auch wirklich noch im Anfangsstadium ist, den Vorzug zu einer fertigen und bewährten Spezifikation zu geben. Das Argument der Verständlichkeit zählt in dem Fall wohl auch nicht, da es ja an RDFa angelehnt scheint.
Warum möchte man an dieser Stelle das Rad neu erfinden? Gibt es denn soviele Mängel und Kritikpunkte an RDFa?
Ich glaube dass dies eine Aussage ist, die vor dem „Google unterstützt RDFa“-Zeitalter getroffen wurde.
@Karina: Ganz so ist es nicht… man nutzt nicht den Draft statt RDFa sondern erschafft gezielt einen neuen Standard um RDFa nicht verwenden zu müssen. Microdata ist nur für HTML5 erschaffen worden.
@ithoughts: Das wäre in der Tat ein Argument für RDFa. Da Google aber eine der treibenden Kräfte hinter HTML5 ist, wird Microdata (falls es denn zum Standard wird) sicherlich auch bald nachgezogen.